EU-Behörde sieht Erfolg am Kryptomarkt als Zeichen einer neuen Risikobereitschaft

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat ihren neuen Nachricht veröffentlicht für das erste Halbjahr 2021 zu Trends, Risiken und Schwächen der Märkte in der Europäischen Union (EU).

Die EU-Behörde kommt unter anderem zu dem Schluss, dass die enorme Volatilität und das rasante Wachstum der Kryptomärkte eine gezielte Regulierung der Anlageklasse zunehmend notwendig machen. Ein entsprechender Entwurf der Europäischen Kommission zur Regulierung der „Märkte für Krypto-Assets„(MiCA) wäre bereit.

In großen Teilen des Berichts werden verständlicherweise die Auswirkungen der Corona-Krise auf die europäische Wirtschaft und deren rasche Erholung thematisiert. Die ESMA stellt fest, dass sich die Situation insgesamt deutlich verbessert hat und prognostiziert daher eine frühere als erwartete Rückkehr zur Wirtschaftsleistung vor der Pandemie bis Ende 2022.

Sie sieht diese Erholung vor allem als Folge weniger gesundheitspolitischer Restriktionen, einer Abnahme der allgemeinen Unsicherheit und der geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken. Interessanterweise sieht die ESMA die Kryptomärkte als Barometer für die Stimmungsentwicklung an den Märkten in den letzten sechs Monaten:

„Wir haben im ersten Halbjahr 2021 über alle Anlageklassen hinweg steigende Kurse und massive Preisschwankungen auf dem Kryptomarkt gesehen, obwohl die Handelsvolumina hoch sind, was die Frage aufwirft, ob es eine erhöhte Risikobereitschaft und/oder eine irrationale Euphorie am Markt gibt. „

Laut ESMA-Bericht ist diese Euphorie beispielsweise in der GameStop-Affäre und im wachsenden Interesse von Kleinanlegern an Social Media ist auch der enorme Aufschwung der Krypto-Märkte im ersten Quartal ein Zeichen dafür. Ein Großteil dieser Handelsaktivitäten würde jedoch außerhalb der EU stattfinden, weshalb die Agentur Bedenken hinsichtlich des Anlegerschutzes geäußert hat.

Die ESMA führt das gestiegene Interesse von Kleinanlegern auf eine Reihe von Faktoren zurück, darunter neue, innovative Geschäftsmodelle von Anbietern und die Gamifizierung des Online-Handels. In diesem Zusammenhang betrachtet der Bericht auch den Bereich der dezentralen Finanzdienstleistungen (DeFi), wo die Anfang September in DeFi-Projekte investierten 47 Milliarden Euro einen Rückgang gegenüber den Rekordhochs von Mitte Mai bedeuten. Dennoch bedeutet dieser Betrag immer noch eine Steigerung von nicht weniger als 1.200 % gegenüber Juli 2020.

Die Agentur sieht auch sehr klare Vorteile durch DeFi, das eine direktere Beteiligung, eine Erreichbarkeit rund um die Uhr und einen Widerstand gegen Zensur im Finanzsystem ermöglichen könnte. Darüber hinaus könnte die zunehmende Verwendung von Stablecoins und digitalen Zentralbankwährungen (CBDC) die Grenzen zwischen dem traditionellen Finanzsystem und dem DeFi weiter verwischen. Dennoch befürchtet die ESMA, dass dadurch auch DeFi-Risiken auf die Wirtschaft übertragen werden könnten, obwohl der Markt noch recht klein ist.



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