Wie das Nachrichtenportal bnext.com gemeldetDer Gouverneur der taiwanesischen Zentralbank, Chin-long Yang, schlägt eine zinsfreie digitale Zentralbankwährung (CBDC) für erste Pilotversuche vor. In diesem Zusammenhang erklärt Yang, dass ein verzinsliches CBDC wahrscheinlich zu sehr mit seiner eigenen Landeswährung, dem Neuen Taiwan-Dollar (TWD), konkurrieren würde. In bestimmten Fällen kann die neueste Version dazu führen, dass Banken die Zinskosten für die digitale Währung an die Sparer weitergeben.
Inzwischen ist laut Yang auch ein zinsloses CBDC nicht immun gegen „digitale Bankenstürme“. Insbesondere in Zeiten finanzieller Instabilität können erhebliche Liquiditätsengpässe entstehen. Dennoch sieht der Notenbankchef einen steigenden Bedarf an elektronischen Bezahlmöglichkeiten, die Tests für die digitale Währung müssen also weitergehen:
„Der Anteil elektronischer Zahlungen an allen Zahlungen in Taiwan ist von 40 % im Jahr 2017 auf 60 % im ersten Quartal 2022 gestiegen. Dementsprechend können wir den Schluss ziehen, dass in der Bevölkerung eine Nachfrage nach einer digitalen Zentralbankwährung bestehen könnte.“
Taiwan befindet sich derzeit in der zweiten Phase des Pilotprogramms für das geplante CBDC. In dieser Phase verteilt die Zentralbank ihre digitalen Währungen an fünf ausgewählte Banken, die sie wiederum mit Endkunden testen. Abhängig von den Testergebnissen werden dann weitere Entwicklungsphasen geplant. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass die Blockchain-Technologie nur über begrenzte Möglichkeiten der Zahlungsabwicklung verfügt, die bei hohen Transaktionsvolumina schnell erreicht werden.