Bitcoin-Prognosemodell „gibt Anlegern falsche Sicherheit“ – Vitalik Buterin kritisiert S2F

Der Mitbegründer von Ethereum Vitalik Buterin kritisiert das viel zitierte Stock-to-Flow (S2F)-Rechenmodell, das recht happige Kursprognosen für Krypto-Marktführer Bitcoin (Bitcoin) überträgt, scharf.

Das bisher eigentlich als sehr treffsicher geltende Prognosemodell erfreute sich insbesondere während seiner jüngsten Rekordfahrt großer Beliebtheit bei Krypto-Investoren, obwohl bereits erste Abweichungen registriert wurden. Der aktuelle Abwärtstrend hat diese anfänglichen Zweifel durch noch größere Abweichungen jedoch um ein Vielfaches verstärkt und die Kritik am Modell umso lauter gemacht.

Ethereum-Aushängeschild Buterin reiht sich nun in diesen Chor ein und wirft dem Modell vor, den Marktteilnehmern ein „falsches Sicherheitsgefühl“ zu vermitteln, dass der Bitcoin-Kurs langfristig steigen wird (siehe unten). Dementsprechend hält er selbst die „Schadenfreude“, der das S2F-Modell nun ausgesetzt ist, für mehr als gerechtfertigt.

Das Stock-to-Flow (S2F) Prognosemodell ist ein Rechenmodell aus der Finanzwelt, das hauptsächlich für von Natur aus knappe Rohstoffe wie Gold verwendet wird. Ein niederländischer Investmentbanker hat das Modell unter dem Pseudonym PlanB in modifizierter Form auf Bitcoin übertragen, denn auch die marktführende Kryptowährung zeichnet sich durch Knappheit mit einer begrenzten Obergrenze von 21 Millionen Währungseinheiten aus.

Zur Vorhersage der Preisentwicklung berücksichtigt das S2F-Modell nur die beiden Faktoren „Stock“ (Angebotsmenge) und „Flow“ (Steigerungsrate der Angebotsmenge). Dieser Umstand gibt erneut Anlass zu großer Kritik, da nur die Angebotsseite in die Berechnung eingeht. Die Frage wird einfach als selbstverständlich hingenommen.

Während BTC in den letzten Monaten und Jahren stark nachgefragt war, wirkt sich nun der massive Anstieg der Inflation erstmals spürbar auf die Kaufkraft der Anleger aus. Zudem bleiben andere externe Faktoren wie der aktuelle Crash der gesamten Kryptoindustrie, die sich nun ebenfalls negativ auswirken, unbemerkt.

PlanB reagiert damit auf die eingehende Kritik, dass sein Modell sehr grob ist und solche Einflussfaktoren nicht einpreisen kann. Der Krypto-Experte wandte sich an Buterin und feuerte zurück, dass „die Leute jetzt nach einem Schreckgespenst für ihre gescheiterten Projekte und falschen Investitionsentscheidungen suchen“.

Bis Ende Dezember 2021 hatte S2F eigentlich einen Bitcoin-Preis von 100.000 US-Dollar prognostiziert, doch diese magische Grenze ist bekanntlich noch nicht erreicht. Während des Rekordlaufs auf 69.000 US-Dollar war die Kritik an den Vorhersagen gering, aber der aktuelle Absturz hat das Modell und den Hersteller von außen unter Druck gesetzt.

Die Debatte über die Genauigkeit von Rechenmodellen kommt zu einer Zeit, als der Bitcoin-Preis kürzlich ein Vierjahrestief von nur 17.748 $ hinnehmen musste. Zum Redaktionszeitpunkt liegt BTC noch über 20.000 $, was zumindest Hoffnungen auf ein baldiges Tief schürt, auch wenn die angestrebten Traummarken in weiter Ferne liegen.

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